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1. Methode

Ziel dieses Projektes ist es, Studierende selbst zu Wort kommen zu lassen und ihre Aussagen bezüglich des aktuellen Angebots und der Relevanz von Gender Studies und Intersektionalität, sowie ihre Wünsche an diese, zu kollektivieren, auszuwerten und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Ausgehend davon haben wir uns für qualitative, leitfadengestütze Interviews mit Studierenden verschiedener Fachbereiche an Berliner Universitäten entschieden und diese anschließend, angelehnt an die Inhaltsanalyse nach Mayring, ausgewertet (Mayring, 2010).

Die Auswahl unserer Interviewpartner*innen entstand aus unseren bereits bestehenden Kontakten in den verschiedenen Fachbereichen. Methodisch haben wir uns für die Durchführung der Interviews an Peer-to-Peer-Ansätzen orientiert, nach welchen Interviewte durch die empfundene relative Vertrautheit und geteilte Erfahrungen offener und tiefgründiger über sensible Themen sprechen, als wenn sie die interviewende Person nicht als Peer wahrnehmen würden (Byrne et al., 2015). Insofern haben wir für unsere Interviews bewusst Personen aus unseren Bekanntenkreisen angefragt, zu denen bereits eine Peer-Beziehung aufgebaut wurde. Daher handelt es sich nicht um eine durchschnittliche Gruppe von interviewten Studierenden, sondern es ist ein klarer Bias aufgrund unserer Bekanntenkreise zu erwarten.

In unseren Interviewanfragen, sowie während der Interviews wurde unseren Interviewpartner*innen offengelegt, was der Inhalt und das Ziel unserer Arbeit ist. Jede*r von ihnen hat dem Interview freiwillig zugestimmt und wurde darauf hingewiesen, das Interview jederzeit abbrechen und zurückziehen zu können. Vor der Veröffentlichung haben wir den Partner*innen die finale Arbeit, mit Interviews und Zitaten, zur Verfügung gestellt und ihre Einwilligung zur Veröffentlichung erhalten. Um die Anonymität der Interviewten zu gewährleisten, haben wir ihre Namen aus den Interviews entfernt und sie lediglich mit Nummern versehen. Bei den auf Social Media veröffentlichten Zitaten haben wir uns dafür entschieden, statt Nummern Buchstaben als Quasi-Initialen zu verwenden und die jeweiligen Fachbereiche zu nennen.

Ursprünglich hatten wir 13 Interviews zugesagt bekommen. Ein Interview (Nr. 7, Medien und politische Kommunikation) wurde erst im späten Verlauf der Interviewphase abgesagt. Wir haben es aber dennoch zur Transparenz in der Auflistung der angefragten Interviews belassen. Daher fanden schlussendlich 12 Interviews aus je einem Fachbereich statt.

Wie bei allen qualitativen Erhebungen, lässt sich auch hier aufgrund der Größe der Stichprobe nicht auf die Allgemeinheit schließen. Dafür lassen sich jedoch individuelle Sinnzusammenhänge und Beweggründe der Studierenden verstehen und geben uns daher ein tiefgehendes und komplexes Bild ihres jeweiligen Verhältnisses zu Gender Studies und Intersektionalität.

Die leitfadengestützten, schriftlichen Interviews wurden per Chat geführt und anschließend, angelehnt an die Inhaltsanalyse nach Mayring, ausgewertet. Um Übereinstimmungen in den geführten Interviews ersichtlich zu machen, haben wir in mehreren Durchgängen induktiv Kategorien gebildet und diese systematisch ausgewertet. Da es sich bei dieser Arbeit nicht um eine vollständig wissenschaftliche Erhebung, sondern vielmehr um eine blitzlichtartige Beleuchtung der (interdisziplinären) Bedeutung und Relevanz von Gender Studies, sowie Intersektionalität an Berliner Universitäten handelt, haben wir uns entschieden, diese Erhebung nicht an eine Theorie anzubinden. Vielmehr haben wir auf Grundlage der Kategorien Anhaltspunkte für eine weitere Auseinandersetzung mit diesem Thema ziehen können und hoffen, darüber zu einer Weiterentwicklung der Gender Studies beitragen zu können.