Gender Lunch Talks Summer Semester 2021
Das Margherita-von-Brentano-Zentrum präsentiert im Sommersemester 2021 erneut im Online-Format an vier Terminen Projekte und Neuerscheinungen aus dem Bereich der Geschlechterforschung der Freien Universität Berlin.
Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, Lunch mitzubringen und mitzudiskutieren!
Inputs
Diese Veranstaltung wurde krankheitsbedingt abgesagt! Ein neuer Termin erfolgt in Kürze!
Do, 22.04.2021
Prof. Dr. Almut-Barbara Renger, Institut für Religionswissenschaft
Religion, Geschlecht und Sexualität. Der Podcast aus dem Homeoffice
Als die Universitätsleitung der Freien Universität Berlin Ende März 2020 mitteilte, dass das Sommersemester aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht im »Normalbetrieb« ablaufen würde, war schnelles Handeln gefragt. Es galt, die Präsenz- in Online-Lehre zu wandeln und kontaktfreie Lehrformate zu konzipieren. »Betrachten Sie das kommende Sommersemester als ein Innovations- und Kreativsemester«, lautete die Devise. Für die Veranstaltung »Religion, Geschlecht und Sexualität«, die als Ringvorlesung mit mehreren Round-Table-Diskussionen geplant war, hieß dies, sie entweder ausfallen zu lassen oder in ein neues Format zu überführen. So entstand im Homeoffice ein Podcast für Forschung, Lehre und Wissenstransfer, dessen Episoden montags auf dem YouTube-Kanal der Universität veröffentlicht und mittwochs im dazugehörigen Seminar besprochen wurden – ein Format, das sich bei den Studierenden so großer Beliebtheit erfreute, dass im Wintersemester eine zweite Staffel entstand. Der Lunch Talk gibt einen Überblick über die Inhalte der Podcastreihe, deren Thema das Wechselverhältnis von Religion, Geschlecht und Sexualität ist. Insbesondere geht es um die fünf sog. Weltreligionen Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Judentum und Islam. Es werden aber auch Formen alternativer Religiosität sowie Zusammenhänge abseits bzw. am Rand von organisierter Religion besprochen – insbesondere solche, in denen Sexualität, Körperlichkeit und Akzeptanz von sexueller Varianz wichtige Merkmale bilden.
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Do, 20.05.2021
Prof. Dr. Eun-Jeung Lee, Institut für Koreastudien
Sexuelle Gewalt im Krieg – Der akademische Umgang mit Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Abstract folgt!
Anmeldefrist: 18.05.2021, 17 Uhr!Do, 03.06.2021
Kollektiv Polylog in Kooperation mit dem Institut für Sozial- und Kulturanthropologie
Das ist meine Geschichte. Frauen im Gespräch über Flucht und Ankommen (Buchpräsentation)
Seit 2015, dem Höhepunkt der so genannten „Flüchtlingskrise“, hat die Abschottung und Verschärfung des Asylrechts in Deutschland und der EU massiv zugenommen. Erstarkende rechtspopulistische Bewegungen quer durch Europa schaffen ein gesellschaftliches Klima, in dem körperliche und verbale Angriffe auf Menschen mit Migrationsgeschichte immer alltäglicher werden. Doch in den hierzulande geführten Debatten kommen geflüchtete Menschen selbst kaum zu Wort – insbesondere mangelt es an Aufmerksamkeit für die Sichtweisen von Frauen als Zeuginnen der aktuellen Geschehnisse. Mit diesem Buch fordern Frauen, die in den letzten Jahren nach Deutschland geflüchtet sind, Kontrolle über die Darstellung ihrer Lebensrealitäten im öffentlichen Raum. „Das ist meine Geschichte“ dokumentiert sieben Gespräche, in denen sich Frauen in ihrer jeweiligen Muttersprache und in Deutsch über ihr Leben und die (Un)Möglichkeiten des Ankommens in Berlin unterhalten. Es geht um elementare Fragen: Welche Erfahrungen haben wir auf dem Weg der Flucht nach Deutschland gemacht? Wie wirken sich Verschärfungen im Asylrecht oder die Einschränkung der Familienzusammenführung auf unser Leben hier aus? Was erleichtert oder erschwert uns das Ankommen in der deutschen Gesellschaft? Welche Befürchtungen und welche Wünsche haben wir in Bezug auf die Zukunft? Die Perspektiven, aus denen heraus die Erzählerinnen über ihre Erlebnisse berichten, gewähren den Leser*innen – mal ernst, mal humorvoll – Einblick in sehr persönliche Erfahrungen mit Flucht und Ankommen. In dieser Veranstaltung werden wir als Autorinnen und Mitglieder des Kollektivs Polylog über die Entstehung unseres Buches sprechen und Auszüge aus den Dialogen und Narrationen vorlesen.
Die Lesung findet auf Arabisch und Deutsch statt.
Anmeldefrist: 01.06.2021, 17 Uhr!Do, 01.07.2021
M.A. Natalie Lettenwitsch, Prof. Dr. Sabine Nessel, Dr. Tullio Richter-Hansen, Institut für Theaterwissenschaft, Seminar für Fillmwissenschaft
Figurationen der Differenz in filmischen Bewegungsbildern
In unserem Forschungsprojekt untersuchen wir Konzepte wie ethnische Differenz und anthropologische Differenz, die bislang vornehmlich im Sinne von Einzelphänomenen gedacht wurden, in einer spezifischen Weise. Wir gehen von der Grundannahme aus, dass Differenzen komplexe Gebilde sind und rücken ihre Verflechtungen, Verstrickungen oder Verschachtelungen in den Blick. Es geht uns um das Aufspüren und theoretische Auswerten von Differenzverhältnissen mittels einer dynamischen Kombination von Diskurs- und filmwissenschaftlichen Gegenstandsanalysen. In drei Teilbereichen widmen wir uns der Vervielfältigung von Differenz im klassischen Women’s Film, der Differenzialen Vernetztheit im Sportfilm sowie der Anthropologischen Differenz im Tierdokumentarfilm. In der doppelten Geste relationaler Figurationen – als theoretische Leitfrage des Projekts und zugleich als methodische Verschränkung der Teilbereiche – besteht das übergreifende Ziel des Projektes in einer Kritik der Idee der Einzeldifferenz. In unserer bisherigen Projektarbeit hat sich Gender als eine Differenzdimension erwiesen, die nicht nur in einzelnen Fragestellungen immer wieder in den Blick gerät, sondern auch die Teilbereiche vielfach miteinander verbindet. Im Sinne einer feministischen Situierung unserer individuellen und kollektiven Zugänge lässt sich nach der Rolle der Genderdifferenz im Rahmen einer wechselseitigen Verwiesenheit von Differenzdimensionen fragen: In welchem Verhältnis steht – oder vielmehr: stellen wir – Gender zu anderen Kategorisierungen unseres filmischen und theoretischen Forschungsmaterials?
Anmeldefrist: 29.06.2021, 17 Uhr!