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Gender Lunch Talks Summer Semester 2022

Gender Lunch Talks SuSe 2022

Gender Lunch Talks SuSe 2022
Image Credit: Cedis FU Berlin

Das Margherita-von-Brentano-Zentrum präsentiert im Sommersemester 2022 erneut an zwei Terminen Projekte und Neuerscheinungen aus dem Bereich der Geschlechterforschung der Freien Universität Berlin. Die Gender Lunch Talks sind in diesem Semester als Online- und Hybridveranstaltungen geplant.

Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, Lunch »mitzubringen« und mitzudiskutieren!

Inputs


Do, 05.05.2022, 12:30-13:30 Uhr (hybrid)

Gast-Prof. Dr. Anika König, Institut für Sozial- und Kulturanthropologie

Transnationale Leihmutterschaft im Kontext der Covid-19 Pandemie und des Kriegs in der Ukraine: Empirische Erkenntnisse zu einer umstrittenen Reproduktionstechnologie

Leihmutterschaft ist eine der umstrittensten Reproduktionstechnologien unserer Zeit. Das Austragen eines Kindes für andere, und dies unter Umständen gegen finanzielle Kompensation, wirft viele Fragen auf. Diese reichen von ethisch-moralischen Bedenken hin zur Kritik an globalen Ungleichheiten, von der Problematik der Kommerzialisierung und Kommodifizierung von Menschen und deren reproduktiven Fähigkeiten bis zur Frage wie weit Technologie gehen darf. In all diesen Debatten fehlt jedoch oft die Sichtweise derjenigen, die solche reproduktiven Vereinbarungen eingehen - als Leihmütter und als Wunscheltern. In diesem Vortrag sollen empirische Ergebnisse der Forschungsprojekte "Leihmutterschaft in transnationaler Perspektive" und "Children in

Between: Disruptions of Transnational Surrogacy in the Time of Covid-19 and its Aftermath" (Volkswagen-Stiftung) vorgestellt werden, in denen seit mehr als acht Jahren Wunscheltern aus dem deutschsprachigen Raum und ihre Leihmütter in den USA und der Ukraine, begleitet werden. Dabei wird ein besonderer Fokus auf den beiden großen Krisen der letzten zwei Jahre liegen, die die transnationale Reproduktionsindustrie nachhaltig beeinflusst haben: die Covid-19 Pandemie und der Krieg in der Ukraine.

Die Zugangsdaten lauten:

Meeting Link: https://fu-berlin.webex.com/fu-berlin/j.php?MTID=mbc3deb9c8e9f4973c93ec1f7b6f4b09b

Meeting-Kennnummer: 2734 071 7619

Passwort: ksEuwFwJ433

Oder vor Ort (KL 29/137)


Do, 16.06.2022, 12:30-13:30 Uhr (online)

Jun.-Prof. Dr. Ulrike Schaper, Friedrich-Meinecke-Institut

Feminismus – Beziehung – Entgrenzung: Die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Sextourismus und Heiratshandel in der Bundesrepublik Deutschland, ca. 1970-1995 

Seit den 1970er Jahren berichteten verschiedene Medien über deutsche Männer, die entweder in Länder in Südostasien reisten und dort sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nahmen oder eine ausländische – meist asiatische – Frau heirateten, oftmals mit Hilfe von Heiratsagenturen, die auf die internationale Vermittlung spezialisiert waren. Frauen, die vor allem aus dem Umfeld der Neuen Frauenbewegung und dem entwicklungspolitischen Kontext kamen, begannen seit Anfang der 1980er Jahre ihren politischen Protest gegen diese Phänomene zu organisieren. Nicht zuletzt aufgrund ihrer Arbeit veränderte sich die öffentliche Wahrnehmung und Sextourismus und internationale Heiratsvermittlung/Heiratshandel standen zunehmend auch in der breiten öffentlichen Diskussion als ausbeuterisch in der Kritik. Die medialen Auseinandersetzungen sowie die politische Kritik kreisten um den Feminismus und seine Folgen für heterosexuelle Beziehungen, um das Verhältnis zur „Dritten Welt“ und die Verantwortlichkeiten und Möglichkeiten, die sich daraus nicht zuletzt vor dem Hintergrund globaler Ungleichheit ergaben. Mein Forschungsprojekt beschäftigt sich mit diesen Diskussionen über Sextourismus und die Vermittlung ausländischer Ehefrauen sowie den politischen Initiativen, die diese Phänomene bekämpften. Dabei geht es erstens um die Frage, wie mit Bezug auf den Sextourismus geo-soziale Räume und globale Ordnung anhand von Kriterien wie Liberalität, Emanzipation, Intimität aber auch Wohlstand entworfen und die Bundesrepublik innerhalb dieser Ordnung positioniert wurde. Zweitens dient mir die Diskussion als Ansatzpunkt, um die Reaktion auf verschiedene Veränderungsprozesse zu untersuchen, insbesondere Veränderungen in den Geschlechterbeziehungen sowie eine zunehmende transnationale Vernetzung. Auf einer übergeordneten Ebene dienen die Analysen dazu herauszuarbeiten, wie die Diskussion um Sextourismus und Heiratsvermittlung ein wachsendes Bewusstsein für Globalität und eine sich pluralisierende Gesellschaft reflektiert.

Die Zugangsdaten lauten:

Meeting-Link: https://fu-berlin.webex.com/fu-berlin/j.php?MTID=m0f1bf9505ade1701ed7436d0083ec79e

Meeting-Kennnummer: 2733 116 8035

Passwort: M4DnjEpFP54