Seit 1995 wird an der Freien Universität Berlin der Margherita-von-Brentano-Preis für besondere Leistungen in der Geschlechterforschung bzw. der Gleichstellung vergeben. Aktuell wird der Preis alle zwei Jahre verliehen und ist mit 15.000 Euro dotiert.
Das Bewerbungsverfahren wird seit 2017 vom Margherita-von-Brentano-Zentrum organisiert.
Der Margherita-von-Brentano-Preis 2023 wurde ausgeschriebenen. Bitte richten Sie Ihre Bewerbung an bewerbungen@mvbz.fu-berlin.de. Die Bewerbungsfrist ist der 31. März 2023.
Der Margherita-von-Brentano-Preis 2021 der Freien Universität Berlin geht an das Datenbankprojekt „Feminizidmap“. Damit wird eine Initiative ausgezeichnet, deren Beteiligte seit 2019 Tötungsdelikte an Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts dokumentieren und die damit einen Beitrag zu Geschlechtergerechtigkeit in der Jurisprudenz leisten. Die Jury betonte zur Begründung, die aus Student*innen, Wissenschaftler*innen sowie Aktivist*innen bestehende Gruppe leiste mit der Dokumentation von Tötungsdelikten „Pionierarbeit“ auf einem Feld, das erst in jüngster Zeit in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt sei. Der interdisziplinäre und internationale Zusammenschluss stelle wichtige Daten für weitere rechtliche, politische, soziale und kulturelle Veränderungen zur Verfügung, sodass diese Tötungsdelikte aufgearbeitet und künftig verhindert werden könnten.
Die öffentliche Preisverleihung fand am 16. November 2021 statt.
Programm
Begrüßung
Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott
Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin
Prof. Dr. Martin Lücke
Wissenschaftlicher Leiter des Margherita-von-Brentano-Zentrums
Verleihung des Preises an: Feminizidmap
Laudatio: Prof. Dr. Beate Rudolf, Direktorin, Deutsches Institut für Menschenrechte
Musikalischer Abschluss
Vivir Quintana, Mexiko
Zu den bisherigen Preisträgerinnen gehören unter anderem die Studentische Initiative „Medical Students for Choice“ (2019), Prof. Dr. Beate Rudolf, das Forschungskollektiv „Frauen und Flucht“ unter Leitung von Prof. Hansjörg Dilger und Kristina Mashimi (2017), der Arbeitskreis Historische Frauen- und Geschlechterforschung e.V. (2015), die Initiativgruppe zur Gründung eines Zentrums für Geschlechterforschung in der Medizin (GiM) (2007) und die Berliner Rechtsanwältin Seyran Ateş (2006).
Die Namensgeberin des Preises, Margherita von Brentano, promovierte 1948 bei Martin Heidegger und wurde 1971 Professorin am Institut für Philosophie der Freien Universität. Im Jahr 1970 wurde sie als erste Frau in das Amt der Vizepräsidentin der Hochschule gewählt. Margherita von Brentano machte es sich schon zu Beginn der 1960er Jahre zum Anliegen, die berufliche Diskriminierung von Frauen an Universitäten und Forschungseinrichtungen zu überwinden. Sie wirkte auch in anderen gesellschaftlichen Feldern: So setzte sie sich bis zu ihrem Tod im Jahr 1995 für die Errichtung eines Berliner Mahnmals zum Gedenken an die Opfer des Holocaust ein.
Geschichte des Preises und die bisherigen Preisträger*innen